Deutsch Stichelhaar |
||
FCI-Standard Nº 232 |
||
Ursprung |
Deutschland | |
Gruppe |
Gruppe 7 Vorstehhunde | |
Sektion |
Sektion 1.1 Kontinentale Vorstehhunde, Typ « Braque » | |
Arbeitsprüfung |
Mit Arbeitsprüfung | |
Endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI |
Donnerstag 24 August 1961 | |
Publikation des gültigen offiziellen Standards |
Donnerstag 29 November 2001 | |
Letzten Aktualisierung |
Donnerstag 13 März 2008 | |
En français, cette race se dit |
Chien d'arrêt allemand à poil raide | |
In English, this breed is said |
German Roughhaired Pointer | |
En español, esta raza se dice |
Perro de muestra alemán de pelo cerdoso | |
In het Nederlands, wordt dit ras gezegd |
Duitse Staande Hond Stekelhaar |
Verwendung |
Vielseitig einsetzbarer, leichtführiger Jagdgebrauchshund. |
Kurzer geschichtlicher abriss |
Der Deutsch Stichelhaar ist der älteste deutsche rauhaarige Vorstehhund. Im Jahre 1888 gelang dem Kynologen Hans von Kadisch der Nachweis, dass es sich beim stichelhaarigen deutschen Vorstehhund um die rauhaarige Form des deutschen Hühnerhundes handelt und keineswegs nur um eine Varietät des kurzhaarigen. Der Deutsch Stichelhaar ist also nicht züchterisch neu erschaffen worden, sondern aus den im eigenen Lande erhalten gebliebenen spärlichen Resten wieder herausgezüchtet und weiterentwickelt worden. Im Jahr 1892 erfolgte die Gründung des "Club Stichelhaar", der sich im Jahr 1976 in "Verein Deutsch Stichelhaar" umbenannte. Der Verein hat sich von Anfang an den Grundsätzen der Reinzucht verschrieben und alle Einkreuzungen englischer Rassen abgelehnt. |
Allgemeines erscheinungsbild |
Kräftiger, mittelgrosser bis grosser Vorstehhund mit fester, harter Behaarung und mässigem Bart. Die Augenbrauen sind deutlich ausgeprägt und verleihen dem Hund ein grimmiges Aussehen. |
Wichtige proportionen |
• Rumpflänge und Schulterhöhe sollen möglichst gleich sein. • Die Rumpflänge kann die Schulterhöhe geringfügig überschreiten. |
Verhalten / charakter (wesen) |
Ausgeglichen, ruhig, robust, mutig, aber beherrscht, weder scheu noch aggressiv. |
Kopf |
||
Oberkopf |
||
Kopf |
In der Proportion der Körpergrösse angepasst; dem Geschlecht entsprechend ausgeprägt. | |
Schädel |
Leicht gewölbt, breit, von der Seite gesehen mit dem höchsten Punkt der Wölbung in der Mitte. Hinterhauptbeinstachel nicht zu stark entwickelt. | |
Stop |
Wenig ausgeprägt, allmählich ansteigend. |
Facial region |
||
Nasenschwamm |
Hell- bis dunkelbraun, nicht fleischfarbig. | |
Fang |
Lang, kräftig, mittelbreit. Nicht spitz. | |
Lefzen |
In gutem Schluss herabfallend, im Mundwinkel eine Falte bildend. | |
Nasenrücken |
Gerader Nasenrücken. | |
Kiefer / Zähne |
Kräftige Kiefer und Zähne mit regelmässigem und vollständigem, der Zahnformel entsprechendem Scherengebiss. | |
Augen |
Leicht oval, mittelgross, klar, weder vorstehend noch tiefliegend. Augenlider ringsum gut anliegend. Farbe braun, bei hellerer Behaarung auch heller gefärbt, jedoch nicht gelb. | |
Ohren |
Mittellang, am Ansatz nicht zu breit, stumpf abgerundet. Hoch und in voller Breite gleichmässig angesetzt. Nicht zu weit über den Hinterkopf hinausragend und möglichst ohne Drehung glatt und dicht am Kopf herabhängend. |
Hals |
Mittellang, kräftig, im Nacken leicht gebogen, sich allmählich nach unten zur vollen Brustweite ausdehnend. Ohne Wamme. |
Körper |
||
Obere Profillinie |
Gerade, wenig abfallend. | |
Widerrist |
Deutlich ausgeprägt. | |
Rücken |
Gerade, kräftig, gut bemuskelt, fest. | |
Lenden |
Muskulös. | |
Kruppe |
Nicht zu kurz, wenig abfallend. | |
Brust |
Brustkorb tief, von vorn gesehen ausgeprägt. Rippen gut gewölbt, niemals flach. | |
Untere Profillinie und Bauch |
Nach hinten mässig aufgezogen und kräftig, insbesondere im Bereich der Flanken. |
Rute |
Mittellang, an der Wurzel kräftig und nicht zu niedrig angesetzt. In Ländern, in denen der Gesetzgeber ein Rutenkupierverbot erlassen hat, kann die Rute naturbelassen bleiben. Sie sollte bis zum Sprunggelenk reichen und gerade, allenfalls schwach aufwärts gebogen getragen werden. |
Gliedmassen |
Vorderhand |
||
Allgemeines |
Von vorne betrachtet gerade und parallel, von der Seite betrachtet gut unter dem Körper stehend. Der Abstand vom Boden zum Ellenbogen soll geringfügig grösser sein als der Abstand vom Ellenbogen zum Widerrist. | |
Schultern |
Schräg gelagert, kräftig bemuskelt. | |
Oberarm |
Nicht zu lang, kräftig bemuskelt. | |
Ellenbogen |
Weder ein- noch auswärts gedreht. | |
Unterarm |
Kräftig und gerade. | |
Vorderfusswurzelgelenk |
Kräftig entwickelt. | |
Vordermittelfuss |
Kräftig und gerade. | |
Vorderpfoten |
Rund, geschlossen. Ballen gross und derb, Nägel gut gebogen. |
Hinterhand |
||
Allgemeines |
Von hinten gesehen gerade und parallel, mit kräftigen Knochen, gut bemuskelt. Gute Winkelung in Knie- und Sprunggelenk. | |
Oberschenkel |
Muskulös, breit, mit guter Winkelung zum Becken. | |
Unterschenkel |
Lang, muskulös und sehnig. | |
Knie |
Kräftig, mit guter Winkelung. | |
Hintermittelfuss |
Fast senkrecht unter den Sprunggelenken stehend. | |
Sprunggelenk |
Kräftig. | |
Hinterpfoten |
Ovalrund, mit eng aneinanderliegenden Zehen. Ballen gross und derb, Nägel gut gebogen. Parallel fussend, weder ein- noch auswärts gedreht. |
Gangwerk |
Raumgreifend mit gutem Vortritt und starkem Schub, parallel in Vorder- und Hinterhand, mit aufrechter Haltung. |
Haut |
Straff, keine Faltenbildung. |
Coat |
||
Haar |
Am Rumpf soll das Haar straff, hart und borstig sein; es liegt in die jeweils gleiche Richtung wachsend lose an und ist etwa 4 cm lang. Auf den Schultern und zur Unterseite des Körpers hin ist das Haar geringfügig länger und bildet von der Kehle abwärts über die Mittellinie der Brust und des Bauches eine gerade nach unten wachsende leichte Befederung. Am ganzen Körper findet sich oftmals kaum sichtbare Unterwolle. Am Fang bilden die Haare einen mässigen Bart, auf dem Nasenrücken sind sie kurz und rauh, nicht lang oder weich oder gar überfallend. Auf dem Oberkopf ist das Haar flach anliegend, kurz und hart, auf dem Behang etwas länger als beim kurzhaarigen Vorstehhund und nicht so harsch wie auf dem Oberkopf. Der Kopf soll frei von jeglichem weichen, wolligen oder seidigen Haar sein. Die Augenbrauen sind buschig und kräftig, wobei die Haare bogenförmig schräg nach aussen abstehen. An der Vorseite der Vorderläufe liegt das kurze, harte Haar flach an, an der Hinterseite bildet es vom Ellenbogen bis zur Vorderfusswurzel eine etwas verlängerte Befederung. Die Hinterläufen sind an der hinteren Seite bis fast zum Sprunggelenk schwach befedert. Zwischen den Zehen zeigt sich eine kurze, weichere aber nicht überstehende Behaarung. Die Rute ist dicht und stark behaart, wobei die Haare in Wuchsrichtung dicht anliegen. An der Unterseite ist das Haar etwas länger, ohne jedoch eine abstehende Bürste oder Fahne zu bilden. |
|
Farbe |
• Braun, mit oder ohne weissen Brustfleck. • Braunschimmel, mit oder ohne braune Platten. • Hellschimmel, mit oder ohne braune Platten. |
Grösse und gewicht |
||
Widerristhöhe |
Rüden 60 - 70 cm, Hündinnen 58 - 68 cm. |
Fehler |
• Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen. • Fehler sollten nach Grad der Schwere aufgenommen werden. |
Schwere fehler |
Plumpe, schwerfällige Gesamterscheinung. Übermässig grosser Kopf. Konisch ausgebildeter Hinterkopf, zu stark ausgebildetes Hinterhauptbein. Fleischfarbene oder schwarze Nase. Zu lange, faltige oder fleischige Behänge. Senkrücken, überbauter Rücken. Krumme Vorderläufe. Stark aus- oder einwärts gedrehte Ellenbogen. Flache oder gespreizte oder auswärts gestellte Pfoten, Hasenpfoten. Gescheiteltes Rückenhaar. |
Disqualifizierende fehler |
Wesensschwäche, Schuss- und Wildscheue, Aggressivität, Bissigkeit. Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss. Fehlende Zähne, ausgenommen zwei PM1. Ektropium, Entropium. Weiches oder halbweiches Haar (mit Ausnahme von Bart und Augenbrauen). Schwarze Behaarung, gelbe oder rote Abzeichen an Kopf und Gliedmassen. |
NB : |
• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden. • Die in starker Ausprägung oder gehäuft vorkommenden oben angeführten Fehler sind ausschließend. • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden. |
Bibliografie |
https://www.fci.be/ |