Weiße Löwe |
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Er ist ein wildes Tier |
Ursprung |
Südafrika | |
Übersetzung |
Francis Vandersteen |
Die Haltung dieses Tieres ist nicht erlaubt Königlicher Erlass zur Festlegung der Liste der Säugetiere, die nicht zu Produktionszwecken gehalten werden und die gehalten werden dürfen (M.B. 24.08.2009) |
Der Weiße Löwe ist eine mutierte Form des Löwen der Unterart Panthera leo krugeri; es handelt sich nicht um eine eigene Unterart. Man begegnet ihm gelegentlich in den Naturschutzgebieten Südafrikas und er wird in Zoos auf der ganzen Welt selektiv gezüchtet. Das für die Mutation verantwortliche Allel ist rezessiv, so dass weiße Löwen in freier Wildbahn selten bleiben und nur ein weißes Löwenpaar mit Sicherheit weiße Löwenbabys bekommt; in Timbavati und im Krüger-Nationalpark werden gelegentlich weiße Löwenbabys aus normalen Löwen geboren. Die größte Population weißer Löwen befindet sich in Zoos, wo sie mit dem Ziel gezüchtet werden, ihre Farbe zu verewigen, was das Risiko der Inzucht birgt. Weiße Löwen leiden nicht an Albinismus, sondern an Leuzismus. Pigmente sind in ihren Augen (die nie rot sein können, sondern gold-/haselnussbraun wie die normaler Löwen, aber auch blaugrau oder grün - es ist möglich, selektiv Löwen mit blauen Augen zu züchten), auf ihren Fußballen und Lippen sichtbar. Ihr Leuzismus ist auf das mutierte Chinchilla-Allel zurückzuführen, das die Einlagerung von Pigmenten außer an den Haarspitzen hemmt. Infolgedessen variiert die Farbe der weißen Löwen von blond bis fast reinweiß. Die Mähnen und die kaudalen "Pinsel" der Männchen sind blond oder cremefarben statt schwarz. Weiße Löwen waren in freier Wildbahn nie üblich, und derzeit wird die größte Population in Zoos auf der ganzen Welt gehalten, wo sie für die biologische Erhaltung und die Artenvielfalt gezüchtet werden. Dennoch traten bald Inzuchtprobleme auf. In den Jahren 2003 bis 2008 wurden in einem zoologischen Garten in Norditalien 19 weiße Löwen von denselben Eltern geboren, die ihrerseits väterlicherseits inzestuös waren. Von den 19 Löwen wurden vier tot geboren, dreizehn starben innerhalb eines Monats nach ihrer Geburt und einer wurde nach sechs Monaten eingeschläfert. Wie beim weißen Tiger raten die Koordinatoren des Species Survival Plan (SSP) dringend davon ab, Löwen zu kreuzen, nur um weiße Löwen zu züchten. Heute ist es am bedauerlichsten zu sagen, dass einige skrupellose Zoos dem weißen Löwen einen Status verleihen, wie es beim weißen Tiger der Fall war, um Besucher anzuziehen. Andererseits ist es angesichts der Seltenheit des weißen Löwen völlig verrückt, dass Zirkusse sich damit brüsten können, diese Raubkatzen als Attraktion zu präsentieren. Man muss wissen, dass heute fünf bekannte Zirkusse weiße Löwen in ihrem Besitz haben. Das Tier hat bereits keinen Platz in einem Zirkus, was soll man da erst sagen, wenn diese prächtigen Raubkatzen in den Zelten zur Belustigung der Galerien auftreten. |