Altdänischer Vorstehhund

FCI-Standard Nº 281

Ursprung
Dänemark
Übersetzung
Dr. J.-M. Paschoud, von Frau Elke Peper überarbeitet / Offizielle Originalsprache (EN)
Gruppe
Gruppe 7 Vorstehhunde
Sektion
Sektion 1.1 Kontinentale Vorstehhunde
Arbeitsprüfung
Mit Arbeitsprüfung
Endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI
Mittwoch 02 April 1969
Publikation des gültigen offiziellen Standards
Donnerstag 08 Januar 1998
Letzten Aktualisierung
Montag 12 Oktober 1998
En français, cette race se dit
Chien d'arrêt danois ancestral
In English, this breed is said
Old Danish Pointing Dog
En español, esta raza se dice
Antiguo perro de muestra Danés
In het Nederlands, wordt dit ras gezegd
Voorouderlijke Deense checkhond
In seinem Herkunftsland heißt er

Gammel Dansk Hønsehund

Verwendung

Vorstehhund, speziell für Federwild.

Kurzer geschichtlicher abriss

Der Ursprung der Rasse kann bis in die Jahre um 1710 zurückverfolgt werden; damals kreuzte ein Mann namens Morten Bak, der in der Gemeinde von Glenstrup in der Nähe der Städte Randers und Hobro lebte, über 8 Generationen Zigeunerhunde mit lokalen Bauernhunden; auf diese Weise gründete er eine rein gezüchtete Rasse von weiss-braun gescheckten Vorstehhunden, die sogenannten Bakhunde oder Altdänischen Vorstehhunde. Die einheimischen Bauern nannten ihre Hofhunde « Bluthunde », aber diese waren wahrscheinlich Abkömmlin- ge von Stöberhunden der lokalen Gutsherren, welche ihrerseits Nachkommen der eigentlichen Bluthunde, der St.Hubertus Hunde, waren. Ebenso waren wahrscheinlich die Zigeunerhunde grösstenteils Nachfahren von spanischen Vorsteh- und Stöberhunden ähnlich den zuvor genannten, womit der St.Hubertus Bluthund in mehrfacher Art und Weise zur Entstehung des Altdänischen Vorstehhundes beigetragen hat.

Allgemeines erscheinungsbild

Mittelgrosser, kräftig gebauter Hund von rechteckiger Gestalt. Eines der ansprechendsten Merkmale der Rasse ist der auffällige Unterschied zwischen Rüden und Hündinnen. Während die Rüden grössere Kraft und Substanz aufweisen, ist die rassetypische Hündin leichter gebaut, aufgeweckter und launischer.

Wichtige proportionen

Das Verhältnis der Widerristhöhe zur Körperlänge beträgt ungefähr 8:9.

Verhalten / charakter (wesen)

Er erweckt den Eindruck von Ruhe und Ausgeglichenheit, von Entschlossenheit und Mut. Auf der Jagd geht er eher langsam vor, bleibt in Kontakt mit dem Jäger und erfüllt seine Aufgabe als Vorstehhund ohne überflüssige Unruhe im Gelände zu verursachen. Diese Rasse ist sowohl für kleine als auch für ausgedehnte Jagdgründe geeignet.

Kopf

Oberkopf

Kopf
Kurz und breit, ohne ausgeprägten Stop. Hinterhaupt vorstehend und aus jedem Blickwinkel sichtbar.
Schädel
Genügend breit und deutlich gerundet. 
Stop
Nicht ausgeprägt.

Facial region

Nasenschwamm
Fleischig und scharf abgegrenzt, Nasenlöcher weit geöffnet. Farbe des Nasenschwammes dunkel- bis hell-leberfarben.
Fang
Nasenrücken breit.
Lefzen
Die Lefzen sind von der Nase aus rundum stark entwickelt und bedecken den Unterkiefer. Die tief herabhängenden Lefzen tragen dazu bei, dem Kopf seine charakteristische Tiefe zu verleihen.
Kiefer / Zähne
Kräftige Kiefer mit einem regelmässigen Scherengebiß; ein vollständiges Gebiß ist erwünscht.
Wangen
Klar umrissen und tief, sehr muskulös.
Augen
Von mittlerer Grösse, weder tief eingebettet noch vorstehend. Eine dunkelbraune Farbe ist erwünscht. In Anbetracht des Ursprungs der Rasse ist ein gewisses Durchhängen des Unterlids zulässig; dies sollte jedoch nicht gefördert werden.
Ohren
Eher tief angesetzt, breit, mit leicht abgerundeten Enden. Der Behang hat die richtige Länge, wenn er, zur Nase hin gehalten, etwas mehr als das vordere Drittel des Fangs unbedeckt lässt. Der Vorderrand des Behanges liegt gut an den Backen an.

Hals

Muskulös und dicht behaart. Eine Wamme ist ein Rassekennzeichen; sie sollte jedoch nicht übermässig ausgeprägt sein.

Körper

Widerrist
Gut ausgeprägt. Die Oberlinie hat ihren höchsten Punkt am Widerrist und fällt leicht zur Kruppe hin ab.
Rücken
Fest und sehr muskulös.
Lenden
Kurz, breit und muskulös, eine kräftige Verbindung zwischen Brustkorb und Becken.
Kruppe
Breit, nicht zu kurz, zum Rutenansatz hin leicht abfallend.
Brust
Tief und breit; speziell bei Rüden ist eine breite Brust erwünscht. Die Brust reicht bis zu den Ellenbogen. Die Rippen sind am Ansatz gut gebogen und reichen weit nach hinten zurück. Brustkorb weder flach noch tonnenförmig. Eine gut entwickelte Vorbrust ist sehr erwünscht.

Rute

Eher etwas hoch als zu tief angesetzt; sie ist recht dick an der Wurzel und verjüngt sich zur Spitze hin. Von mittlerer Länge, reicht sie fast bis zu den Sprunggelenken. Die Rute wird natürlich hängend getragen. Das Kupieren der Rute ist nicht gestattet.

Gliedmassen

Vorderhand

Allgemeines
Von vorne betrachtet sind die Vorderläufe stark, gerade und parallel.
Schultern
Schulterblatt flach und fest am Brustkorb anliegend, mit kräftigen, im Stand und in der Bewegung deutlich sichtbaren Muskeln.
Oberarm
Von guter Länge, sehr muskulös.
Ellenbogen
Dicht, doch nicht übermässig fest am Körper anliegend, weder nach innen noch nach aussen gedreht, eher weit hinten angesetzt. Gute Winkelung zwischen Ober- und Unterarm.
Unterarm
Gerade, mit kraftvollen Muskeln und guter Knochensubstanz.
Vorderfusswurzelgelenk
Kräftig.
Vordermittelfuss
Im Verhältnis zum Unterarm leicht schräg gestellt.
Vorderpfoten
Kräftig und fest, gut gewölbt, mit strapazierfähigen Ballen.

Hinterhand

Allgemeines
Hinterläufe von hinten betrachtet gerade und parallel. Gute Winkelungen und kräftige Knochenstruktur.
Oberschenkel
Muskulös, recht lang und breit. Gute Winkelung zwischen Becken und Oberschenkel.
Unterschenkel
Recht lang, bemuskelt.
Knie
Kräftig, gut gewinkelt.
Hintermittelfuss
Im Verhältnis zum Unterschenkel leicht schräg gestellt.
Sprunggelenk
Stark und kräftig.
Hinterpfoten
Kräftig und fest, gut gewölbt, mit strapazierfähigen Ballen.

Gangwerk

Raumgreifende Schritte mit gutem Schub aus der Hinterhand und entsprechende Reichweite der Vorderhand. Bewegung geradlinig und vorne und hinten parallel. Der Kopf wird schön hoch getragen.

Haut

Nicht zu dünn, am Körper und an den Extremitäten ziemlich straff anliegend. An Kopf und Hals ist die Haut lockerer und bildet eine Wamme und Falten an den Lippenwinkeln.

Coat

Haar
Kurz und dicht; das Haar fühlt sich etwas rauh an und mußden gesamten Körper gleichmässig bedecken.
Farbe
Weiß mit braunen Flecken, entweder mit einigen wenigen grösseren oder vielen kleinen braunen Tupfen (Sprenkelung) auf weissem Grund. Die Schattierung der braunen Farbe kann unterschied- lich sein, aber braun bis dunkelbraun wird vorgezogen.

Grösse und gewicht

Widerristhöhe
Für Rüden 54 - 60 cm, Idealgrösse über 56 cm. Für Hündinnen 50 - 56 cm, Idealgrösse über 52 cm.
Gewicht
Für einen erwachsenen Rüden 30 - 35 kg. Für eine erwachsene Hündin 26 - 31 kg.

Fehler

• Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen.
• Fehler sollten nach Grad der Schwere aufgenommen werden.

Allgemeine Fehler

 Schlechte Kopfhaltung.
 Fleischfarbener oder fleckiger Nasenschwamm.
 Fang zu kurz.
 Lefzen ungenügend entwickelt.
 Fehlen von einem oder zwei Prämolaren 1 (PM1).
 Augen zu hell.
 Leichter Karpfenrücken.
 Kruppe zu kurz.
 Rute zu hoch über der Rückenlinie getragen.
 Leicht faßbeinig oder leicht kuhhessig.
 Zu schütterer Haarwuchs.
 Geringe Über- oder Untergrösse (1-2 cm).

Schwere fehler

 Knochen zu dünn.
 Spitzer, schwacher Fang.
 Ausgeprägter Stop.
 Zangengebiß.
 Fehlen eines anderen Zahnes als PM1.
 Ausgesprochener Karpfenrücken, leichter Sattelrücken.
 Offensichtlich ungenügend entwickelte Brust.
 Vorbrust nicht genügend ausgeprägt.
 Rippenkorb zu flach oder tonnenförmig.
 Ellenbogen stark nach innen oder aussen gedreht.
 Ausgesprochene Fassbeinigkeit oder Kuhhessigkeit.
 Durchgetretener Vordermittelfuss.
 Senkfuss, Spreizfuss.
 Schwächliches, ängstliches Verhalten.

Disqualifizierende fehler

 Aggressive oder űbermässig ängstliche Hunde.
 Starke Abweichung vom Geschlechtstyp.
 Fehlen von mehr als zwei PM1 plus eines zusätzlichen Zahnes.
 Fehlende Zähne werden als Fehler angesehen, wenn ihr Vorhandensein auf einer früheren Ausstellung nicht nachgewiesen werden kann.
 Vor- oder Rückbiß, oder jeder andere fehlerhafte Gebißschluß.
 Spaltrachen oder Hasenscharte.
 Ectropium, Entropium, Distichiasis (doppelt angelegte Wimpern- reihe).
 Brust- oder Brustkorbmissbildungen (zB Brustbein zu kurz, was einen abrupten Anstieg der Bauchlinie hinter den Rippen hervorruft).
 Über- oder Untergröße um mehr als 2 cm.
 Ausgesprochen schwächliches, ängstliches Verhalten.

NB :

• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
• Die in starker Ausprägung oder gehäuft vorkommenden oben angeführten Fehler sind ausschließend.
• Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
• Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

Bibliografie

https://www.fci.be/

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