Australischer Kelpie

FCI-Standard Nº 293

Ursprung
Australien
Übersetzung
Frau Michèle Schneider, durch Dr. Paschoud überarbeitet
Ergänzt, Christina Bailey / Offizielle Originalsprache (EN), durch den VDH überprüft
Gruppe
Gruppe 1 Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Sektion
Sektion 1 Schäferhunde
Arbeitsprüfung
Mit Arbeitsprüfung
Endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI
Montag 03 September 1973
Publikation des gültigen offiziellen Standards
Montag 08 Oktober 2012
Letzten Aktualisierung
Mittwoch 14 August 2013
En français, cette race se dit
Kelpie australien
In English, this breed is said
Australian Kelpie
En español, esta raza se dice
Australian Kelpie
In het Nederlands, wordt dit ras gezegd
Australian Kelpie

Verwendung

Schäferhund.

Kurzer geschichtlicher abriss

In Folge der Őffnung von weiten Landstrichen in den australischen Staaten New South Wales und Victoria vermehrte sich die Anzahl der Schafe so dramatisch, dass einige Ländereien, die űber 2 Millionen Acres (1 Acre = 4046 Quadratmeter) groß waren, űber eine Viertel Million Schafe hielten. In Gegenden von solchen Ausmaßen wurde das Hüten, das ursprünglich von Strafgefangenen ausgeführt wurde, unpraktisch. Deshalb errichtete man Zäune und die Schafe wurden frei laufenlassen. Nun brauchte man Hunde, die die Schafe in solchen riesigen Terrains handhaben können. Eine Rasse musste gezüchtet werden, die unter unter den australischen Bedingungen arbeiten konnte. Diese Konditionen beinhalten Hitze, unzugängliche Gegenden, Sandstűrme und riesige Entfernungen. Der Kelpie ist in der Lage die Arbeit mehrerer Männer zu vollbringen. Sie sind unermüdliche Arbeiter im heißesten und staubigsten Klima.
Wie bei vielen Rassen ist der Ursprung des Kelpie umstritten. Aber es gibt keinen Zweifel daran, dass die Vorfahren dieser Rasse von Hunden abstammen, die von Schottland importiert worden waren. Diese Hunde waren schwarz mit loh, langhaarig, mit halbaufgerichteten Ohren und von mittlerer Grőße vom Typ eines Collies. Wűrfe dieser Hunde erbrachten auch rote (leber-braune) Welpen.

Allgemeines erscheinungsbild

Er ist ein wertvoller, beweglicher, aktiver Hund, dank straffer Muskulatur in Verbindung mit sehr geschmeidigen Gliedmaßen unermüdlich bei der Arbeit. Keineswegs darf es ihm an Substanz mangeln.

Wichtige proportionen

Die Rumpflänge, gemessen zwischen Brustbeinspitze und Sitzbeinhöcker, übertrifft die Widerristhöhe im Verhältnis 10:9.

Verhalten / charakter (wesen)

Der Kelpie ist äußerst aufmerksam, voller Eifer und sehr intelligent. Er ist von sanfter und folgsamer Natur. Seine Energie ist nahezu unerschöpflich. Er ist sehr treu und sehr ergeben. Er bringt eine instinktive Begabung für die Arbeit an Schafen mit, gleich ob im freien Gelände oder innerhalb eines Geheges. Jeder Gebäudefehler und jeder Wesenszug, der nicht in Übereinstimmung mit der Hütehundnatur steht, muss als untypisch angesehen werden.

Kopf

Oberkopf

Kopf
Er steht im Verhältnis zur Größe des Hundes. Der Umriss und die gesamte Form des Kopfes vermitteln einen fuchsähnlichen Eindruck, der durch die mandelförmigen Augen gemildert wird.
Schädel
Leicht gerundet und zwischen den Ohren breit. Im Profil betrachtet verläuft die Stirn geradlinig auf den Stop zu. 
Stop
Betont.

Facial region

Nasenschwamm
Seine Farbe ist der des Haarkleides angepasst.
Fang
Klar gezeichnet und gemeißelt; die Fanglänge liegt vorzugsweise leicht unter der Schädellänge.
Lefzen
Anliegend, klar gezeichnet, ohne Schlaffheit.
Kiefer / Zähne
Die Zähne müssen gesund und kräftig sein und gleichmäßigen Abstand zueinander aufweisen. Die unteren Schneidezähne liegen direkt hinter den oberen und haben Kontakt mit ihnen, d.h. sie zeigen Scherenschluss.
Wangen
Weder fleischig noch hervortretend, sondern zum Fang hin gerundet.
Augen
Mandelförmig, von mittlerer Größe und mit klar gezeichneten Augenwinkeln. Ausdruck intelligent und voller Eifer. Braune, der Haarfarbe angepasste Augenfarbe. Bei blauen Hunden ist eine hellere Augenfarbe zulässig.
Ohren
Die Ohren stehen aufrecht und enden in einer dünnen Spitze. Das Leder ist dünn, aber am Ansatz kräftig. Sie sind weit voneinander entfernt angesetzt, und die mäßig großen Ohrmuscheln neigen sich nach außen; der äußere Rand ist leicht abgerundet. Das Innere ist gut behaart.

Hals

Der Hals ist von mäßiger Länge, kräftig, leicht gebogen und verschmilzt harmonisch mit den Schultern. Er ist ohne Wamme. Er weist einen ziemlich ausgeprägten Kragen auf.

Körper

Obere Profillinie
Fest und horizontal.
Lenden
Fest und gut bemuskelt. Tief herabgezogene Flanken.
Kruppe
Eher lang und abfallend.
Brust
Eher tief als breit. Rippen gut gewölbt und weit nach hinten reichend, nicht Tonnen-förmig.

Rute

In der Ruhe muss die Rute in sehr leichtem Bogen herabhängen. Beim aktiven oder aufgeregten Hund kann sie sich heben, darf aber auf keinen Fall über die durch die Schwanzwurzel verlaufende Vertikale erhoben werden. Sie muss eine kräftige Bürste tragen. Sie ist so angesetzt, dass sie harmonisch in die geneigte Kruppe übergeht. Sie muss ungefähr bis zum Sprunggelenk reichen.

Gliedmassen

Vorderhand

Allgemeines
Die Vorderläufe müssen muskulös, mit starkem aber nicht grobem Knochenbau, von der Front angesehen muss sie gerade und parallel sein.
Schultern
Sie müssen trocken bemuskelt sein und gut schräg liegen; die Schulterblätter stehen beim Widerrist nahe zusammen.
Oberarm
Er bildet mit dem Schulterblatt einen rechten Winkel.
Ellenbogen
Weder ein- noch ausgedreht.
Vordermittelfuss
In der Seitenansicht ist er leicht schräg gestellt, um eine gleichmäßige Bewegung und einen schnellen Richtungswechsel zu ermöglichen.
Vorderpfoten
Die Pfoten müssen rund, kräftig und mit dicken Ballen versehen sein. Die Zehen sind eng aneinanderliegend und gewölbt. Die Krallen sind kurz und dicht.

Hinterhand

Allgemeines
Sie muss breit und kräftig sein. Von hinten gesehen, sind die Hintergliedmassen von den Sprunggelenken bis zu den Pfoten gerade und parallel und weder eng noch weit gestellt.
Knie
Gut gewinkelt.
Sprunggelenk
Recht tief angesetzt.
Hinterpfoten
Die Pfoten müssen rund, kräftig und mit dicken Ballen versehen sein. Die Zehen sind eng aneinanderliegend und gewölbt. Die Krallen sind kurz und dicht.

Gangwerk

Um die nahezu unbeschränkte Kraft und Ausdauer zu erreichen, die von einem Hütehund bei der Arbeit auf den weiten offenen Flächen verlangt wird, muss der Kelpie über einen ebenso perfekten Körperbau wie ein perfektes Gangwerk verfügen. Das Gangwerk muss frei und fließend sein, und der Hund muss aus voller Geschwindigkeit zu plötzlichem Richtungswechsel fähig sein. Im Trab zeigen die Pfoten mit steigendem Tempo die Tendenz, sich in Bodennähe anzunähern; sobald der Hund aber ruhig steht, stehen alle vier Läufe absolut senkrecht (korrekter Stand).

Coat

Haar
Stockhaar mit kurzer und dichter Unterwolle. Das Deckhaar ist dicht, jedes Haar gerade, hart und flach anliegend, so dass es vor Regen schützt. Unter dem Körper, und bis an die Hinterseite der Gliedmassen, ist das Haar länger und bildet nahe der Oberschenkel etwas wie eine leichte „Hose“. Auf dem Kopf (einschließlich dem Inneren der Ohren), an der Vorderseite der Gliedmassen und der Pfoten ist das Haar kurz. Am Hals ist es länger und dicker und bildet einen Kragen. Die Rute muss eine kräftige Bürste tragen. Zu langes oder zu kurzes Haar ist fehlerhaft. Im Durchschnitt muss das Haar am Körper 2-3 cm lang sein.
Farbe
Schwarz, schwarz und loh, rot, rot und loh, falbfarben, schokoladebraun oder rauchblau.

Grösse und gewicht

Widerristhöhe
Rüden : 46 bis 51 cm. Hündinnen : 43 bis 48 cm.

Fehler

• Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen.
• Fehler sollten nach Grad der Schwere aufgenommen werden.

Schwere fehler

 Lose Schulter.
 Jede Tendenz zu Kuhhessigkeit oder Fassbeinigkeit.
 Überkreuzen oder „Stricken“.
 Gehemmter oder steifer Bewegungsablauf.

Disqualifizierende fehler

 Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde.

NB :

• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
• Die in starker Ausprägung oder gehäuft vorkommenden oben angeführten Fehler sind ausschließend.
• Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
• Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

Bibliografie

https://www.fci.be/

Keine Kommentare