Estnische Bracke

FCI-Standard Nº 366

Ursprung
Estland
Übersetzung
Firma Skrivanek / Offizielle Originalsprache (EN). Durch den VDH überprüft
Gruppe
Gruppe 6 Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen
Sektion
Sektion 1.2 Mittelgroße Hunde
Arbeitsprüfung
Mit Arbeitsprüfung
Vorläufigen Anerkennung durch die FCI
Mittwoch 04 September 2019
Publikation des gültigen offiziellen Standards
Mittwoch 04 September 2019
Letzten Aktualisierung
Donnerstag 25 Juni 2020
En français, cette race se dit
Chien courant d'Estonie
In English, this breed is said
Estonian Hound
En español, esta raza se dice
Sabueso de Estonia
In het Nederlands, wordt dit ras gezegd
Huidige hond van Estland
In seinem Herkunftsland heißt er

Eesti Hagijas

Verwendung

Ein Schweißhund für die Jagd auf Hasen, Fuchs und Luchs.

Kurzer geschichtlicher abriss

Wie bei vielen skandinavischen Schweißhunden lässt sich auch der Ursprung der Estnischen Bracke auf die ost- und westeuropäischen sowie auf die britische Rassen der Schweißhunde zurückführen. Eine wichtige Maßnahme bei der Entwicklung der Rasse war eine geringere Widerristhöhe zum Schutz der Rinder und zur Vermeidung von großen Hunden, die das Wild möglicherweise zu schnell aufspüren. Tausende von Jagdhunden wurden zusammengeführt, beurteilt und registriert und dann während der offiziellen Zulassung des Standards im Jahr 1954 als „Estnische Bracke“ geführt.

Allgemeines erscheinungsbild

Ein gut proportionierter Hund von mittlerer Größe, kräftiger und trockener Körperbau. Starke Knochen, Pfoten und gut entwickelte Muskeln. Die weißen Abzeichen sind deutlich sichtbar und tragen dazu bei, dass der Hund bei seiner Arbeit im Feld besser gesehen wird. Unterschiede im jeweiligen Geschlechtstyp sind gut ausgeprägt.

Wichtige proportionen

Die Länge des Körpers übertrifft die Widerristhöhe deutlich. Hündinnen können etwas länger als Rüden sein.
Die Länge der Vorderläufe Läufe erreicht ca. 50 Prozent der Widerristhöhe.

Verhalten / charakter (wesen)

Ausgeglichen, agil und freundlich. Ein sehr gut entwickelter Geruchs- und Spürsinn sowie seine ausgeprägte Jagdleidenschaft garantieren gute Ergebnisse beim Aufspüren der Beute und der Fährtensuche in schwierigem Gelände. Die resonante Stimme vereinfacht das Lokalisieren des Hundes in weiter Entfernung.

Kopf

Oberkopf

Kopf
Von oben gesehen bildet er einen stumpfen Keil, breiter am Hinterkopf und zum Fang hin leicht verjüngt.
Schädel
Mäßige Breite, leicht gewölbt. Die Augenbrauenbögen sind gut entwickelt, jedoch nicht hervorstehend. 
Stop
Mäßig ausgeprägt, niemals steil.

Facial region

Nasenschwamm
Breit, vollständig schwarz. Hunde mit einer Fellfarbe mit goldenen oder lohfarbenen Abzeichen können einen helleren Nasenschwamm haben, jedoch niemals leberbraun.
Fang
Lang, gerade und gut proportioniert zum Schädel.
Lefzen
Trocken, eng anliegend, nicht überhängend, im Schnauzenwinkel nicht überlappend. Lippenränder vollständig pigmentiert.
Kiefer / Zähne
Die Zähne sind weiß und groß. Kiefer normal entwickelt mit allen 42 Zähnen und vollständigem Scherengebiss, d. h. die oberen Zähne überdecken die untere Zahnreihe, sie sind breitkantig eingesetzt. Zangengebiss aufgrund des Alters (Alterszange) und abgenutzte Schneidezähne sind nicht erwünscht.
Wangen
Flach.
Augen
Mäßig schräg eingesetzt, dunkelbraun, Lidränder dunkel.
Ohren
Dünn, hängend, mäßig hoch angesetzt, eng an den Backen anliegend, gerundete Ränder und bedeckt mit kurzem Haar. Zum Nasenschwamm gezogen reichen sie ungefähr bis zur Hälfte des Fangs.

Hals

Von mittlerer Länge und mäßig hoch angesetzt, rund im Querschnitt, muskulös, trockene Haut ohne Falten.

Körper

Widerrist
Oberhalb der Rückenlinie.
Rücken
Gerade, breit und muskulös.
Lenden
Kurz, breit, gewölbt und muskulös.
Kruppe
Breit, mittlere Länge, muskulös und leicht abfallend. Höhe der Kruppe 1-1,5 cm unter dem Widerrist.
Brust
Oval, lang und geräumig, reicht bis zum Ellbogen. Gut entwickelte Rippen.
Untere Profillinie und Bauch
Das Brustbein ist lang und der Bauch nur leicht aufgezogen.

Rute

Säbelförmig, dick am Ansatz, zum Ende hin spitz zulaufend, bis zu den Sprunggelenken reichend. Aktives Wedeln in der Bewegung, die Rutenwurzel darf nie über die Rückenlinie angehoben werden.

Gliedmassen

Vorderhand

Allgemeines
Trocken, muskulös mit starkem Knochen. Von vorne gesehen sind die Vorderbeine gerade und parallel. Die Länge beider Läufe erreicht ca. 50 Prozent der Widerristhöhe.
Schultern
Das Schultergelenk ist 115-120 Grad gewinkelt.
Ellenbogen
Stark, straff anliegend, weder auswärts noch einwärts gedreht, jedoch gut nach hinten gelagert.
Unterarm
Ovaler Knochen von mittlerer Länge. Kräftig im Verhältnis zum Körper, d. h. weder zu fein noch zu schwer und vollkommen gerade.
Vordermittelfuss
Breit, beweglich und fast gerade.
Vorderpfoten
Gewölbt, oval und geschlossen. Starke und nach unten gebogene Nägel. Dicke Ballen.

Hinterhand

Allgemeines
Trocken, muskulös mit kräftigen Knochen. Von hinten gesehen stehen die Läufe gerade und parallel, von der Seite gesehen sind sie gut gewinkelt.
Oberschenkel
Ungefähr die gleiche Länge wie der Unterschenkel.
Unterschenkel
Ungefähr die gleiche Länge wie der Oberschenkel.
Knie
Kräftig, mäßig gewinkelt und in der Bewegung weder auswärts noch einwärts gedreht.
Hintermittelfuss
Mittlere Länge, sehr stark und gerade.
Hinterpfoten
Gewölbt, oval und geschlossen. Starke und nach unten gebogene Nägel. Dicke Ballen.

Gangwerk

Guter Schwung, gerade Linie, d. h. bodenenger Gang, fließend und geschmeidig.

Haut

Straff, jedoch elastisch und ohne Falten.

Coat

Haar
Kurz, gleichmäßig, rau und glänzend. Mäßige Unterwolle. Die Rute ist über die gesamte Länge mit gleichmäßig dichtem Haar bedeckt, wodurch sie dick wirkt. An der Rutenspitze ist das Haar etwas kürzer.
Farbe
Die typische Farbe sind schwarze Flecken mit lohfarbenen Abzeichen und satten weißen Abzeichen (dreifarbig). Die Größe der Flecken ist nicht begrenzt. lemon- bis goldgelbe Flecken ohne Schwarz sind auch erlaubt (zweifarbig). Die Flecken können von unterschiedlicher Größe sein und auch einen Sattel bilden. Die schwarzen, lohfarbenen oder gelben Flecken, mit oder ohne satte lohfarbene Ränder, kontrastieren gut mit dem Weiß. Die weißen Abzeichen sollten auf dem Kopf, an der Kehle und der Brust bis zum Bauch reichen. Alle Pfoten und die Rutenspitze müssen weiß sein. Alle Farben müssen so strahlend wie möglich sein.

Grösse und gewicht

Widerristhöhe
Rüden : 45 – 52 cm. Hündinnen: 42 – 49 cm.

Fehler

• Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen.
• Fehler sollten nach Grad der Schwere aufgenommen werden.

Schwere fehler

 Scheu oder übererregt.
 Zu leichter oder zu schwerer Körperbau.
 Zu kurzer oder zu langer Körper, hinten überbaut.
 Grober Kopf, flacher oder gewölbter Schädel, gerundete Backen.
 Unzureichend pigmentierte Nase, Augen oder Lefzen.
 Leichter Vorbiss, wenn die Schneidezähne keinen Kontakt haben.
 Zu kurze oder zu dicke Ohren, zu hoch angesetzt, nicht eng am Kopf anliegend oder mit langem Haar bedeckt.
 Schmale Brust, flacher Brustkörper.
 Weiche Rückenlinie, steil gelagerte Kruppe.
 Zu lange Rute (mehr als 3 cm unter die Sprunggelenke reichend) oder zu kurz, von der Wurzel aufwärts getragen.
 Offene Zehen oder zu lange Pfoten (Hasenpfote).
 Deutlich welliges Haar, fehlendes Unterwolle.
 Übermarkierung mit weißer, schwarzer oder lohfarbener Stichelung in weißen Flecken.

Disqualifizierende fehler

 Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde.
 Mangelhafte Ausprägung des Geschlechtstyps.
 Größe außerhalb des Standards.
 Vorbiss ab 3 mm oder Rückbiss.
 Zweifarbige oder weiße (blaue) Augen.
 Kleine, aufrecht getragene Ohren oder Kippohren.
 Knickrute oder defekte Rute.
 Übermarkierung mit schwarz oder loh, zB fehlende weiße Abzeichen.
 Braune oder kaffeefarbene Flecken mit leberbraun pigmentierter Nase.

NB :

• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
• Die in starker Ausprägung oder gehäuft vorkommenden oben angeführten Fehler sind ausschließend.
• Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
• Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

Bibliografie

https://www.fci.be/

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