Tornjak Bosnisch Herzegowinischer Kroatischer Schäferhund

FCI-Standard Nº 355

Ursprung
Bosnien und Herzegovina und Kroatien
Übersetzung
Christina Bailey
Gruppe
Gruppe 2 Pinschers und Schnauzers – Molossoide – Schweizer- Sennenhunde
Sektion
Section 2.2 Berghunde
Arbeitsprüfung
Ohne Arbeitsprüfung
Endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI
Dienstag 07 November 2017
Vorläufigen Anerkennung durch die FCI
Freitag 01 Juni 2007
Publikation des gültigen offiziellen Standards
Dienstag 07 November 2017
Letzten Aktualisierung
Donnerstag 23 November 2017
En français, cette race se dit
Tornjak Berger de Bosnie Herzégovine et de Croatie
In English, this breed is said
Tornjak Bosnian Herzegovinian Croatian Shepherd Dog
En español, esta raza se dice
Tornjak Pastor de Bosnia y Herzegovina y Croacia
In het Nederlands, wordt dit ras gezegd
Tornjak Bosnian and Herzegovinian Croatian Shepherd Dog

Verwendung

Hüte- und Wachhund des Viehs, Farm- und Wachhund.

Kurzer geschichtlicher abriss

Die fast ausgestorbenen Nachfahren von genetisch homogen, ein heimisch veraltetem Typ von Schäferhunden waren das Fundament für die Wiederentstehung der „Tornjak“ Rasse.
Die Hunde, die zu dem ursprünglichen Bestand gehörten, waren in den Berg Gegenden von Bosnien und Herzegovina, Kroatien und den sie umgebenden Tälern verteilt.
Die wichtigsten historischen Daten sind die Jahre 1067 und 1374. Schriftliche Dokumente aus dieser Zeit erwähnen die Bosnianherzegovinan-Kroatische Rasse zum ersten Mal.
Die Nachforschungen über ihre historische und mehr neuzeitliche Existenz und eine systematische Rettung vom Aussterben wurde gleichzeitig in Kroatien und Bosnien und Herzegovina um 1972 begonnen und ständige Reinblut-Zucht begann in 1978. Heutzutage besteht die Rasse aus zahlreichen reinrassigen Hunden, die aus mehreren Generationen von ganz Bosnien und Herzegovina und Kroatien ausgewählt wurden.

Allgemeines erscheinungsbild

Der Tornjak ist ein grosser und kraftvoller Hund, gut proportioniert und wendig. Die Körperform ist fast quadratisch. Der Knochenbau ist nicht leicht aber trotzdem nicht schwer oder grob. Er ist kräftig, harmonisch und gut ausgeglichen im Stand oder in der Bewegung. Sein Haar ist lang und dicht.

Wichtige proportionen

Der Körper ist fast quadratisch.
Die Körperlänge soll die Grösse nicht mehr als 8% übertreffen.
Das Verhältnis zwischen Schädellänge und Fang ist 1 : 1.

Verhalten / charakter (wesen)

Ruhige Veranlagung, freundlich, mutig, folgsam, intelligent, voller Würde und Selbstbewusstsein. Grimmig beim Bewachen des ihm anvertrauten Habgut, kann nicht bestochen werden und ist Fremden gegenüber misstrauisch. Seinem Herrscher untergeben und sehr ruhig in seinem Beisein. Sehr liebevoll zu den Personen, die in seiner direkten Umgebung leben. Er lernt sehr schnell und behält dieses in seinem Gedächtnis für eine lange Zeit, erledigt gerne die ihm zugeteilten Aufgaben. Er ist sehr leicht zu trainieren.

Kopf

Oberkopf

Kopf
Langgestreckt. Das Verhältnis zwischen Schädel und Fang ist 1 : 1. Kürzerer Fang kann toleriert werden.
Schädel
Die oberen Linien des Schädels und des Fangs laufen auseinander. Die Augenbrauenwülste sind etwas sichtbar. Der hintere Teil des Schädels ist langgestreckt aber mässig breit. Die Gegend zwischen den Augenbrauenwülsten und dem Hinterhaupt ist flach. Der Hinterhauptstachel ist sehr geringfügig. 
Stop
Leicht ausgeprägt.

Facial region

Nasenschwamm
Gross mit ausreichend breiten Nasenlöchern. Sollte dunkle Pigmentation haben. Pigmentation harmonisch mit der Haarfarbe. Fehlendes Pigment ist nicht erlaubt.
Fang
Rechteckig. Der Nasenrücken ist ganz gerade.
Lefzen
Gut geschlossen mit dunkler Pigmentation.
Kiefer / Zähne
Die Kiefer sind sehr lang und kräftig. Perfektes, vollständiges Scherengebiss.
Augen
Mandelförmig, eng anliegende Augenlider, dunkle Farbe. Dunkle Pigmentation der Augenlider.
Ohren
Von mittlerer Grösse, dreieckig, gefaltet und hängend, ziemlich hoch angesetzt. Eng an den Backen anliegend getragen, mit kürzerem Haar.

Hals

Von mittlerer Länge, kraftvoll, etwas tief getragen. Haut ist enganliegend. Langes, reichliches Haar, welches eine Mähne bildet.

Körper

Widerrist
Mässig entwickelt.
Rücken
Kurz, straff, mässig breit und gerade.
Lenden
Die Verbindung zwischen Brust und Kruppe ist kurz und mässig breit; bei den Hündinnen ist sie ein wenig länger.
Kruppe
Von mittlerer Länge, breit und leicht abfallend.
Brust
Sehr geräumig, tief, breit und ovalförmig. Der tiefste Punkt des Brustkorbes reicht mindestens bis zu den Ellenbogen. Niemals fassförmig. Brust ist kräftig mit mässig ausgeprägter Brustbeinspitze.
Untere Profillinie und Bauch
Gut bemuskelter Bauch. Die untere Profillinie ist nicht hochgezogen aber fällt nach und nach vom Ende des Brustbeins bis nach hinten ab.

Rute

Lang, auf mittlerer Höhe angesetzt, sehr beweglich. In Ruhestellung hängt sie und in der Bewegung wird sie immer oberhalb der Rückenlinie getragen, welches charakteristisch für die Rasse ist. Reichlich behaart mit einer deutlichen Fahne.

Gliedmassen

Kräftig und gut gewinkelt.

Vorderhand

Allgemeines
Gut entwickelt, kräftige Knochen, feste Muskulatur. Im Stand parallel und aufrecht.
Schultern
Von mittlerer Länge, gut zurückgelegt. Die Schulterblatt Winkelung ist ungefähr 120º.
Oberarm
Muskulös und kräftig. Von fast gleicher Länge wie die Schultern.
Ellenbogen
Mässig eng am Körper anliegend.
Unterarm
Kräftige Knochen, entwickelte Muskulatur, aufrecht.
Vordermittelfuss
Etwas abfallend.
Vorderpfoten
Zehen gewölbt und gut aufgeknöchelt. Zehen pigmentiert, dunkle Pigmentation erwünscht. Widerstandsfähige Ballen, hart und fest, dunkle Pigmentation erwünscht. Vorderpfoten mehr entwickelt als die Hinterpfoten.

Hinterhand

Allgemeines
Kräftig und parallel. Aufrecht im Stand und mit angemessener Winkelung.
Oberschenkel
Breit, kräftig, gut bemuskelt.
Unterschenkel
Gut bemuskelt, kräftig, breit, von gleicher Länge wie der Oberschenkel.
Knie
Knie gut gewinkelt.
Hintermittelfuss
Kräftig. Afterkrallen möglich.
Sprunggelenk
Fest, etwas hoch angesetzt.
Hinterpfoten
Zehen gewölbt und gut aufgeknöchelt. Krallen pigmentiert, dunkle Pigmentation erwünscht. Widerstandsfähige Ballen, hart und fest, dunkle Pigmentation erwünscht.

Gangwerk

Der Tornjak ist ein Traber. Das Gangwerk ist sehr ausgeglichen, geschmeidig, ausgreifend, harmonisch mit viel Schub von der Hinterhand. Die obere Profillinie bleibt fest in der Bewegung.

Haut

Die Haut ist dick, dem ganzen Körper gut angepasst.

Coat

Haar
Der Tronjak ist generell ein Langhaar-Hund mit kurzem Haar am Gesicht und den Läufen. Das Deckhaar ist lang, dicht, grob und gerade. Es ist speziell lang am oberen Teil der Kruppe; über den Schultern und dem Rücken kann es auch etwas wellig sein. Am Fang und dem Vorgesicht, bis zu einer gedachten Linie, welche die Ohren verbindet, über den Ohren und den Vorderseiten der Läufe und den Pfoten ist es kurz. Es ist besonders reichlich rund um den Hals (Mähne) und dicht und lang über den Oberschenkeln (Hosen). Es bildet Befederung an den Vorderläufen. Bei gut behaarten Hunden ist es auch besonders reichlich an der Hinterseite der Hintermittelfüsse. Die Rute ist reichlich mit sehr langem Haar behaart. Die Winter Unterwolle ist lang, sehr dicht und von schöner wolliger Struktur. Das Haar ist dick und dicht und sollte sich nicht auf dem Rücken scheiteln.
Farbe
Der Tornjak ist ein mehr-farbiger Hund mit deutlichen Abzeichen von verschiedenen einfarbigen Farben. Für gewöhnlich ist die dominierende Grundfarbe weiss. Es kann Hunde geben mit einem schwarzen Mantel und mit weissen Abzeichen, welche meistens um den Hals, am Kopf und entlang der Läufe sind. Es kann auch fast ganz weisse Hund geben mit nur kleinen Abzeichen.

Grösse und gewicht

Widerristhöhe
Rüden: 65 – 70 cm. Hündinnen: 60 – 65 cm. Mit einer Toleranz von +/- 2 cm.

Fehler

• Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen.
• Fehler sollten nach Grad der Schwere aufgenommen werden.

Allgemeine Fehler

 Zu feine oder zu kräftige Knochen.
 Zu feiner oder zu grober Kopf.
 Fehler bei den Ohren (Ansatz, Länge, Behaarung).
 Zangengebiss.
 Das Fehlen von 2 P2, 2 P3.
 Das Fehlen von mehr als 2 P1.
 Zu langer Rücken.
 Karpfen- oder Sattel-Rücken.
 Deutlich überbauter Hund.
 Fehlerhafte Winkelung.
 Ausgedrehte Ellenbogen.
 Rute, die auf dem Rücken liegt.
 Schlecht behaarte Rute.
 Unzureichende Haarlänge.
 Dunkle Maske.
 Schwache Füsse.

Disqualifizierende fehler

 Aggressive oder űbermässig ängstliche Hunde.
 Das Fehlen von Typ (untypische Hunde).
 Abweichung vom Geschlechtstyp.
 Abweichungen in Farbe und Form der Augen (Glass Auge, gefährlicher Ausdruck, verschiedenfarbige Augen).
 Entropium, Ektropium.
 Vorbiss oder Rückbiss.
 Das Fehlen von jeglichen anderen Zähnen, abgesehen von denen die oben aufgeführt sind.
 Zu kurzes Haar.
 Das Fehlen von Unterwolle.
 Knick-Rute.
 Das Fehlen der Rute.
 Einfarbige Hunde.
 Albinismus.
 Untypische Verteilung der Farben auf dem Körper.
 Abweichungen von den erlaubten Grössen-Grenzen (Toleranz einbezogen).
 Kosmetische Behandlung oder der Beweis von kosmetischer oder operativer Behandlung.

NB :

• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
• Die in starker Ausprägung oder gehäuft vorkommenden oben angeführten Fehler sind ausschließend.
• Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
• Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

Bibliografie

https://www.fci.be/

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