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Hannoverscher Schweisshund |
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FCI-Standard Nº 213 |
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Ursprung |
Deutschland | |
Gruppe |
Gruppe 6 Laufhunde und Schweisshunde | |
Sektion |
Sektion 2 Schweisshunde | |
Arbeitsprüfung |
Mit Arbeitsprüfung | |
Endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI |
Dienstag 06 Oktober 1959 | |
Publikation des gültigen offiziellen Standards |
Donnerstag 19 März 2015 | |
Letzten Aktualisierung |
Dienstag 26 Mai 2015 | |
En français, cette race se dit |
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Chien de recherche au sang de Hanovre |
In English, this breed is said |
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Hanoverian Scent Hound |
En español, esta raza se dice |
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Rastreador de Hannover |
In het Nederlands, wordt dit ras gezegd |
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Hannoveraanse Zweethond |
Verwendung |
Nachsuchenhund, Schweißhund. Entsprechend seiner jagdlichen Zweckbestimmung als hoch spezialisierter Jagdhund für Nachsuchen auf Hochwild, muss der „Hannoversche Schweißhund “ alle von ihm geforderten Anlagen, Leistungspotentiale und jagdliche Leistungsprüfungen der FCI-anerkannten Zuchtvereine besitzen und für erschwerte Nachsuchen brauchbar sein. |
Kurzer geschichtlicher abriss |
Hannoversche Schweißhunde sind fast unverändert aus dem sog. Leithund des frühen Mittelalters hervorgegangen. Der Leithund aus der Rassegruppe der Bracken hat schon zur Zeit der Stammesrechte der germanischen Völker (um 500 n. Chr.) eine außerordentliche Stellung eingenommen. Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen wurden Jagdmethoden auf Hochwild geändert. Man benötigte einen Hund zur Nachsuche auf angeschweißtes Wild. Der Leithund bot hierfür beste Voraussetzungen und so entwickelte sich aus dem Deutschen Leithund der Deutsche Schweißhund. Diese Rassebezeichnung blieb erhalten, bis sich die Hofjagdverwaltung des Königreiches Hannover der Rasse besonders annahm. Der Hannoversche Jägerhof im Königreich Hannover entwickelte diese Hunderasse weiter und erhielt bewährte Führungsmethoden. Aus dem Deutschen Schweißhund wurde der hannoversche Schweißhund. Seit 1894 betreut der Verein Hirschmann e.V. als Zuchtverein diese Hunderasse. Seitdem werden diese Hunde nach strenger Leistungszucht weitergezüchtet und ausschließlich in Hochwildrevieren als Spezialisten für Nachsuchen auf Schalenwild geführt. Die Dissertation von Dr. Wolf-Eberhardt Barth an der Forstlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen zum Thema „Der Hannoversche Schweißhund als Beispiel der Entwicklung eines deutschen Jagdhundes“ (Schriftenreihe des Landesjagdverbands Freie und Hansestadt Hamburg e.V., Landesjägerschaft, Heft 2,Hamburg 1970, 96 S.) ist die wissenschaftlich erarbeitete Grundlage für einen Einblick in die Geschichte dieser alten Jagdhunderasse, die zu Recht als deutsches Kulturgut (Deutscher Schweißhund) bezeichnet werden kann. |
Allgemeines erscheinungsbild |
Das allgemeine Erscheinungsbild des leistungsstarken Hannoverschen Schweisshundes ist das eines mittelgrossen, wohlproportionierten, kraftvollen Hundes. Gut gestellte, kräftig bemuskelte Vorder- und Hintergliedmassen befähigen ihn zu ausdauernder Arbeit. Zu hohe Läufe, besonders eine überbaute Vorhand beeinträchtigen die Arbeit mit tiefer Nase und sind typfremd. Die breite tiefe Brust bietet der Lunge viel Raum und ermöglicht lange, anstrengende Hetzen. Die leicht faltige Stirn und das klare, dunkle Auge verleihen dem Hannoverschen Schweisshund den für ihn typischen ernsten Gesichtsausdruck. Rassetypisch ist auch die rote Grundfärbung, die vom hellen Fahlrot zur dunkel gestromten, beinahe schwarz wirkenden Färbung variieren kann. |
Wichtige proportionen |
Länge des Körpers / Widerristhöhe 1,4 zu 1 Tiefe der Brust / Widerristhöhe 0,5 zu 1 Länge des.Nasenrückens / Länge des Kopfes 0,5 zu 1 |
Verhalten / charakter (wesen) |
Ruhige und sichere Wesensart, dabei empfindsam gegenüber seinem Führer und wählerisch – zurückhaltend gegenüber Fremden. Hohe Konzentrationsfähigkeit bei der jagdlichen Nachsuchenarbeit mit ausgeprägter Meutebeziehung zum führenden Jäger. |
Kopf |
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Oberkopf |
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Kopf |
Stirn leicht faltig. | |
Schädel |
Breit, in der Breite nach hinten zunehmend, flach gewölbt. Hinterhauptbein wenig ausgeprägt, Augenbrauenbogen von der Seite gesehen deutlich abgesetzt. | |
Stop |
Überwiegend stark ausgeprägt, beim Rüden deutlicher. |
Facial region |
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Nasenschwamm |
Breit, meist schwarz, selten dunkelbraun. Nase gross, breit, Nasenflügel gut geöffnet. | |
Fang |
Kräftig, tief und breit. Für den Gebrauch gut ausgebildet (etwa 50% der Kopflänge). Kinnbacken kräftig. | |
Lefzen |
Breit überfallend und gut abgerundet. | |
Nasenrücken |
Nasenrücken leicht gewölbt oder fast gerade, beim Rüden stärker gewölbt. In Richtung Stirn allmählich schmaler werdend. | |
Kiefer / Zähne |
Kiefer normal entwickelt, sehr stark, gerade, allen Zähnen den nötigen Raum gebend. 42 Zähne. Scheren- oder Zangengebiss. | |
Wangen |
Stark bemuskelt und sehr kräftig. | |
Augen |
Weder vorstehend nocht tief eingestzt, guter Lidschluss, dunkelbraune Iris. Frei von Ektropium und Entropium. | |
Ohren |
Mittellang, hoch und breit angesetzt, glatt und ohne Drehung dicht am Kopf herabhängend; unten stumpf abgerundet. |
Hals |
Lang und stark, sich allmählich zur Brust erweiternd. Kehlhaut voll und locker, leichte Wammenbildung ist zulässig. |
Körper |
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Obere Profillinie |
Lang, häufig leicht überbaut. | |
Widerrist |
Normal ansteigend, Halsansatz kräftig. | |
Rücken |
Stark. | |
Lenden |
Bei leichter Wölbung breit und biegsam. | |
Kruppe |
Breit und lang, zur Rute leicht abfallend. | |
Brust |
Tief und geräumig, mehr tief als breit. | |
Untere Profillinie und Bauch |
In allmählich aufsteigender Linie leicht aufgezogen. |
Rute |
Hoch angesetzt, lang und wenig gebogen; am Ansatz kräftig, sich zur Spitze allmählich verjüngend. |
Gliedmassen |
Vorderhand |
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Allgemeines |
Von der Seite gesehen senkrecht unter den Rumpf gestellt und gerade. Von vorne gesehen gerade, häufig bodeneng stehend. Zum Rumpf gut proportioniert. | |
Schultern |
Schulterblätter flach anliegend, fest bemuskelt, gut schräg gelagert. | |
Oberarm |
Lang. | |
Ellenbogen |
Gut nach hinten gelagert und anliegend. | |
Unterarm |
Gerade, gut bemuskelt. | |
Vorderfusswurzelgelenk |
Breit, fast gerade. | |
Vordermittelfuss |
Nie völlig steil. | |
Vorderpfoten |
Kräftig, rund; Zehen gut gewölbt, eng zusammengefügt; Ballen gross und derb; Krallen kräftig. |
Hinterhand |
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Allgemeines |
Von der Seite gesehen Stellung vor- oder auch leicht rückständig. Gut gewinkelt. Von hinten gesehen gerade. Für einen mittelgrossen Hund mit mehr Länge als Höhe ist das Verhältnis zum Rumpf normal. Becken Breit und geräumig. | |
Oberschenkel |
Kräftig bemuskelt. | |
Unterschenkel |
Gerade und trocken. | |
Knie |
Gelenk mehr als 120° gewinkelt. | |
Hintermittelfuss |
Fast senkrecht zum Boden gestellt. | |
Sprunggelenk |
Breit und stark. | |
Hinterpfoten |
Gerundet, Zehen eng zusammengefügt. |
Gangwerk |
Beherrscht alle Gangarten, dabei schwungvoll, elastisch und beim Galopp raumgreifend. Bevorzugte Gangart beim Arbeitseinsatz ist Schritt und Galopp. |
Haut |
Dick, recht locker, überwiegend faltig am Kopf und gelegentlich im Halsbereich. Typisch ist die faltige Stirn. |
Coat |
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Haar |
Kurz, dicht, derb bis harsch, nur am hinteren Rand der Oberschenkel etwas länger und gröber. Behaarung der Rute ist dicht und derb, an der Unterseite etwas länger und gröber. | |
Farbe |
Hell-bis dunkelhirschrot, mehr oder weniger stark gestromt, mit und ohne Maske. Kleine weisse Flecken am Brustkern werden toleriert. |
Grösse und gewicht |
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Widerristhöhe |
Rüden 50 - 55 cm, Hündinnen 48 - 53 cm. | |
Gewicht |
Rüden 30 - 40 kg, Hündinnen 25 - 35 kg. |
Fehler |
• Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen. • Fehler sollten nach Grad der Schwere aufgenommen werden. |
Allgemeine Fehler |
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Disqualifizierende fehler |
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NB : |
• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden. • Die in starker Ausprägung oder gehäuft vorkommenden oben angeführten Fehler sind ausschließend. • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden. |
Bibliografie |
https://www.fci.be/ |