Mallorca Dogge |
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FCI-Standard Nº 249 |
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Ursprung |
Spanien | |
Übersetzung |
Dr.J.-M. Paschoud und Frau R.Binder / Offizielle Originalsprache (ES) | |
Gruppe |
Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer- Molossoide-Schweizer Sennenhunde | |
Sektion |
Sektion 2.1 Molosser, doggenartige Hunde | |
Arbeitsprüfung |
Ohne Arbeitsprüfung | |
Endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI |
Samstag 21 September 1963 | |
Publikation des gültigen offiziellen Standards |
Mittwoch 11 Dezember 1996 | |
Letzten Aktualisierung |
Dienstag 20 Mai 1997 | |
En français, cette race se dit |
Dogue de Majorque | |
In English, this breed is said |
Majorca Mastiff | |
En español, esta raza se dice |
Dogo Mallorquín | |
In het Nederlands, wordt dit ras gezegd |
Ca de Bou | |
In seinem Herkunftsland heißt er |
Perro Dogo Mallorquín |
Verwendung |
Wach- und Schutzhund. |
Kurzer geschichtlicher abriss |
Seit Urzeiten hat im Bereich des Mittelmeers die Schifffahrt zwischen Ost und West den Austausch von Kultur und Wissenschaft zwischen den Völkern gefördert. Diese gegenseitigen Beziehungen, wenn sie auch vor allem kommerzieller Art waren, boten auch Gelegenheit zum Austausch von Haustieren; unter diesen befanden sich Wach- und Schutzhunde, welche von je her zum Schutz gegen Piraten und Seeräuber in den Häfen und in den am Meer gelegenen Siedlungen gebraucht wurden. Unter diesen meist grossen, starken und widerstandsfähigen Hunden mit grossem Kopf und mächtigem Gebiss zeichnete sich einer aus: es war die Dogge der Iberischen Halbinsel, die an verschiedenen Orten in Spanien als Jagdhund oder als Kampf-Hund gegen Stiere oder andere Hunde verwendet wurde. Dieser Hund begleitete König Jakob den Ersten auf seinen Eroberungszügen und traf ungefähr um das Jahr 1230 auf den Balearen ein. Im 17.Jahrhundert gingen Menorca und andere Gebiete durch den Frieden von Utrecht in englischen Besitz über. Die Engländer führten ihre eigenen Kampf- und Wachhunde in die balearischen Inseln ein und kreuzten sie mit der Dogge der Iberischen Halbinsel, die ja auch auf den Balearen vorhanden war. Im Beginn des 18. Jahrhunderts waren in England die Kämpfe zwischen Hunden und Stieren sehr volkstümlich, und die auf den Inseln wohnenden Engländer suchten einen Hund, der für solche Kämpfe gut zu gebrauchen war. Diese Umstände erklären den Namen Ca de Bou, Stierhund. Im spanischen Stammbuch aus dem Jahre 1923 ist die Existenz dieser Rasse bereits festgehalten. Die erste offizielle Einschreibung stammt aus dem Jahre 1928, und im Jahre 1929 wurde ein solcher Hund zum ersten Mal an der Hundeausstellung in Barcelona ausgezeichnet. |
Allgemeines erscheinungsbild |
Es handelt sich um einen typischen Molosser von etwas verlängerter Gestalt, kräftig und mächtig, von mittlerer Grösse. Der Geschlechtsunterschied ist beim Schädel, dessen Umfang beim Rüden grösser ist als bei der Hündin, ausgesprochen. |
Verhalten / charakter (wesen) |
Bei ruhiger Charaktergrundlage kann er sich unter Umständen auch mutig und tapfer verhalten; er ist mit den Menschen umgänglich und seinem Meister treu und anhänglich. Als Wach- und Schutzhund ist er unübertrefflich. In ruhiger Situation ist er vertrauensvoll und selbstsicher; in der Erregung ist sein Blick durchdringend. |
Kopf |
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Oberkopf |
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Kopf |
Er ist kräftig und massiv. | |
Schädel |
Er ist gross, breit und fast quadratisch; sein Umfang, besonders beim Rüden, ist grösser als der am Widerrist gemessene Brustumfang. Die Stirne ist breit und flach, die Stirnfurche ist ausgeprägt; von vorne gesehen ist wegen der Form des Schädels das Hinterhaupt nicht sichtbar. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang sind fast parallel, leicht konvergent. | |
Stop |
Von der Seite gesehen ist er ausgesprochen und vorstehend; von vorne betrachtet ist er nur wahrnehmbar, weil die Augenbrauenbogen eine deutliche Stirnfurche abzeichnen. |
Facial region |
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Vorgesicht |
Die Kiefermuskeln sind kräftig, vorstehend, stark entwickelt und reichen bis unter die mittlere Augengegend; wenn auch einige Falten seitlich über den Kaumuskeln vorkommen, kann man insgesamt festhalten, dass die Kopfhaut keine Falten aufweist. | |
Nasenschwamm |
Schwarz und breit; zwischen den Nasenlöchern ist das Philtrum gut abgezeichnet. | |
Fang |
Beim inneren Augenwinkel angesetzt ist er breit und konisch, in der Seitenansicht an einen stumpfen Kegel mit breiter Basis erinnernd; der Nasenrücken ist gerade und leicht ansteigen. Die Länge des Fangs steht in einem Verhältnis von 1 zu 3 zur Länge des Schädels. | |
Lefzen |
Die Oberlippe bedeckt die Unterlippe seitlich bis zur Mitte des Fangs, wo der Mundwinkel erscheint. Die Oberlippe ist eher straff anliegend, während sich die Unterlippe in ihren mittleren Anteilen faltet, womit bei geschlossenem Fang die Lippen nicht auffallend sind. Die durchwegs rote Schleimhaut der Mundhöhle zeigt ausgesprochene Querillen und die Ränder des Zahnfleisches sind schwarz pigmentiert. | |
Kiefer / Zähne |
Die Kiefer sind kräftig, die Schneidezähne korrekt angereiht und die Eckzähne gut abgesetzt; das Gebiss ist vollständig, die Zähne sind weiss und stark; der Zahnschluss zeigt einen Vorbiss; dieser nicht übertriebene Vorbiss soll im Maximum einen cm (1 cm) betragen. Wenn der Fang geschlossen ist, dürfen die Zähne nicht sichtbar sein. | |
Augen |
Gross, von ovaler Form; die Lidöffnung ist weit, gut umrissen und leicht schräg; die Farbe soll so dunkel wie möglich sein und zur Farbe des Haarkleides passen; die Augenschleimhaut ist nicht sichtbar; von vorne gesehen soll man das Weiss des Auges nicht sehen. Die Augen sind tief eingesetzt und liegen weit auseinander. | |
Ohren |
Hoch und seitlich angesetzt, eher klein, mit sichtbarer innerer Ohrmuschel und in einem Bogen nach hinten gezogen; es handelt sich um ein sogenanntes Rosenohr. In der Ruhe befindet sich die Spitze des Ohres unterhalb der Augenlinie. |
Hals |
Kräftig, dick, in gutem Verhältnis zum Ganzen; am Ansatz entspricht seine Breite ungefähr dem Durchmesser des Kopfes; gut in den Widerrist eingefügt. Die Haut ist etwas lose; eine dünne Wamme ist zulässig. |
Körper |
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Lenden |
Kurz relativ schmal, mit einer ausgesprochenen Wölbung gegen die Kruppe zu. | |
Kruppe |
Sie liegt ungefähr 1 bis 2 cm höher als der Widerrist; sie ist in einem Winkel von ungefähr 30° zur Horizontalen schräg und ist etwas schmäler als der Brustkasten. | |
Brust |
Der Rippenkorb ist etwas zylindrisch, tief und reicht bis zu den Ellenbogen; wegen den weit auseinanderstehenden Schulterblattkuppen ist die Brust auf der Höhe des Widerristes breit. | |
Untere Profillinie und Bauch |
Der Brustanteil verläuft parallel zum Boden; die Bauchlinie ist leicht ansteigend und aufgezogen, aber nicht windhundartig. |
Rute |
Tief angesetzt, an ihrem Ansatz dick, sich zum Ende hin verjüngend. Die Rute reicht bis zum Sprunggelenk und endet in einer Spitze. In der Ruhe ist sie natürlich hängend; in der Aktion bildet sie einen leichten Bogen und wird bis zur Höhe der Rückenlinie angehoben. |
Gliedmassen |
Vorderhand |
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Schultern |
Mässig kurz, leicht schräg, wenig vorstehend. | |
Oberarm |
Gerade und parallel, breit gestellt. | |
Ellenbogen |
Wegen der Breite der Brust abstehend, aber keinesfalls nach aussen gedreht. | |
Unterarm |
Gut bemuskelt, gerade; starke Knochenstruktur. | |
Vorderpfoten |
Kräftig, mit dicken, eng aneinanderliegenden und leicht gerundeten Zehen; Ballen leicht pigmentiert. |
Hinterhand |
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Allgemeines |
Bemuskelt, breiter als die Vorderhand. | |
Oberschenkel |
Breit, natürlich gewinkelt. | |
Sprunggelenk |
Kurz, gerade, kräftig. Afterkrallen nicht erwünscht. | |
Hinterpfoten |
Kräftig, mit dicken Zehen, welche länger sind als an der Vorderpfote, jedoch insgesamt eine ovale Form aufweisen; die Ballen sind vorzugsweise pigmentiert. |
Gangwerk |
Die typische Gangart dieser Rasse ist der Trab. |
Haut |
Sie ist eher dick und gut am Körper anliegend, ausser am Hals, wo eine leichte Wamme vorkommen kann. |
Coat |
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Haar |
Kurz und beim Anfassen rauh. | |
Farbe |
Gestromt, falbfarben und schwarz, in dieser Reihenfolge erwünscht; bei den gestromten Hunden werden die dunklen Farbtöne vorgezogen, bei den falbfarbenen die intensiven. Weisse Flecken sind an den Vorderpfoten, an der Brust und am Fang bis zu einem Maximum von 30% der Fläche zulässig. Auch eine schwarze Maske ist zulässig. |
Grösse und gewicht |
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Widerristhöhe |
Für Rüden : von 55 bis 58 cm, Für Hündinnen : von 52 bis 55 cm. | |
Gewicht |
Bei den Rüden reicht das Gewicht von 35 bis 38 kg, Bei den Hündinnen von 30 bis 34 kg. |
Fehler |
• Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen. • Fehler sollten nach Grad der Schwere aufgenommen werden. |
Schwere fehler |
Hunde, deren Widerristhöhe grösser ist als die Höhe an der Kruppe. Vorbiss von mehr als 1 cm. Scheren- oder Zangengebiss. Fehlen von 2 Prämolaren. Kein Rosenohr, sondern flache, an den Wange anliegende Ohren; am Ansatz aufrecht stehende Ohren, wenn auch der hintere Drittel die Form eines Rosenohres aufweist. Rute die ein Bulldog. Jede andere am Standard gemessene schwere Fehler. |
Disqualifizierende fehler |
Aggressive oder űbermässig ängstliche Hunde. Rückbiss. Helle oder gelbe Augen. Kupierte Ohren oder Rute. Weisse Farbe, die mehr als 30% der Körperfläche einnimmt, anderswo als an der Vorderhand, der Brust und am Fang. Flecken irgendeiner anderen Farbe. |
NB : |
• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden. • Die in starker Ausprägung oder gehäuft vorkommenden oben angeführten Fehler sind ausschließend. • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden. |
Bibliografie |
https://www.fci.be/ |