Norwegischer Lundehund |
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FCI-Standard Nº 265 |
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Ursprung |
Norwegen | |
Übersetzung |
Rüdiger Jenzen, Karl Schuermann und Dr. J.-M. Paschoud. Ergänzt und überarbeitet Christina Bailey/Offizielle Originalsprache (EN) |
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Gruppe |
Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp | |
Sektion |
Sektion 2 Nordische Jagdhunde | |
Arbeitsprüfung |
Ohne Arbeitsprüfung | |
Endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI |
Mittwoch 06 Oktober 1965 | |
Publikation des gültigen offiziellen Standards |
Donnerstag 10 November 2011 | |
Letzten Aktualisierung |
Mittwoch 22 Februar 2012 | |
En français, cette race se dit |
Chien norvégien de Macareux | |
In English, this breed is said |
Norwegian Lundehund | |
En español, esta raza se dice |
Lundehund Noruego | |
In het Nederlands, wordt dit ras gezegd |
Noorse Lundehund | |
In seinem Herkunftsland heißt er |
Norsk Lundehund |
Verwendung |
Seine anatomischen Besonderheiten prädestinieren diesen Hund zur Jagd auf Papageitaucher auf den steilen Felsen am Rande der Fjords und am Meer. |
Kurzer geschichtlicher abriss |
Der Norwegische Lundehund ist eine alte Rasse, die für die Jagd von Seevögeln an der Norwegischen Küste benutzt wurde. Der Rasse-Name ist eine Kombination des Norwegischen Worts „Lunde“ (Papageitaucher, i.e. Fratercula arctica) und „Hund“. Es ist schwierig das Alter dieser Rasse zu bestimmen obwohl es Beschreibungen von Hunden gibt, die zur Jagd von Papageitauchern benutzt wurden, die mehr als 400 Jahre alt sind. Der Lundehund war wichtig für die Menschen an der Norwegischen Küste. Die einzigartige Anatomie des Hundes mit zusätzlichen funktionierenden Zehen, einem Hals, der sich biegen kann, um den Rücken zu berühren, Ohren, die sich schliessen können und Vordergliedmassen, die extrem flexibel sind, befähigt den Hund an senkrechtem Geröll aufzuklettern und in die engen, gewundenen Gänge der nestenden Papageitaucher einzudringen und die Vögel lebend herauszuholen. Während des Winters war Papageitaucher Fleisch ein wichtiger Bestandteil der Nahrungsmittel in Küstengegenden. Moderne Jagdmethoden und Entvölkerung in nördlichen Küstengegenden hat zu einer Verringerung der Lundehund Bevölkerung geführt. Trotzdem, auf Mastad einer einsamen Insel von Vaeroy, haben die Menschen die Jagd-Traditionen und den Gebrauch des Lundehunds aufrecht erhalten. Zwischen den Weltkriegen wurden einige Hunde zu einem Herrn & Frau Christie in Süd Norwegen geschickt und mit ihnen gezüchtet. Zwischen den beiden Welt-Kriegen und direkt nach dem 2. Welt-Krieg hat Staupe fast die ganze Lundehund Bevölkerung aussterben lassen aber die Christies, in Zusammenarbeit mit den Menschen von Vaeroy und einigen neuen Züchtern, haben es geschafft die Rasse vom Aussterben zu bewaren. Heutezutage ist der Papageitaucher eine geschützte Tierart und die Hunde können nicht mehr für ihre ursprüngliche Bestimmung benutzt werden. Sie sind aber trotzdem sehr geschätzt und ein Teil des Norwegischen Kultur Erbes. |
Allgemeines erscheinungsbild |
Der Norwegische Lundehund ist ein rechteckiger Spitzhund, klein, geschmeidig, relativ leicht, mit deutlichem Geschlechtsgepräge. |
Verhalten / charakter (wesen) |
Aufmerksam, ener-gisch, lebhaft. |
Kopf |
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Oberkopf |
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Kopf |
Trocken, von mittlerer Breite, keilförmig. | |
Schädel |
Leicht gewölbt, Augenbrauenbogen vorstehend. | |
Stop |
Deutlich, aber nicht zu ausgeprägt. |
Facial region |
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Fang |
Keilförmig, von mittlerer Länge. | |
Nasenrücken |
Nasenrücken leicht konvex. | |
Kiefer / Zähne |
Vorzugsweise Scherengebiss. Zangengebiss und mässiger Vorbiss sind zulässig. Das beidseitige Fehlen von Prämolaren in beiden Kiefern ist erlaubt. | |
Augen |
Leicht schräggestellt, nicht vorstehend. Die Iris ist gelblich-braun. Die Augenpupille ist von einem dunklen Ring umgeben. | |
Ohren |
Dreieckige Ohren von mittlerer Grösse, breit an der Basis, aufrecht getragen, lebhaft beweglich. Sie haben die besondere Eigenheit, dass der Ohrknorpel zusammengezogen und das äussere Ohr in besonderer Weise zusammengefaltet und verdreht werden kann (nach rückwärts oder rechtwinklig aufwärts), so dass der Gehörgang verschlossen wird. |
Hals |
Trocken. Von mittlerer Länge, relativ kräftig und mit einem ziemlich reichen Kragen versehen. |
Körper |
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Allgemeinheit |
Rechteckig. | |
Obere Profillinie |
Gerade. | |
Rücken |
Kräftig. | |
Kruppe |
Schwach abfallend. | |
Brust |
Brustkorb langgezogen, von mittlerer Breite, verhältnismässig tief und geräumig, nicht fassförmig. | |
Untere Profillinie und Bauch |
Leicht aufgezogen. |
Rute |
Mässig hoch angesetzt, mittlere Länge, dicht behaart, jedoch ohne Fahne. Entweder leicht ringelförmig über dem Rücken oder auch hängend getragen. Die Spitze der Rute soll weder zu hoch über dem Rücken getragen werden noch auf eine Seite fallen. |
Gliedmassen |
Vorderhand |
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Allgemeines |
Mässig gewinkelt. | |
Unterarm |
Gerade. | |
Vorderpfoten |
Ovale, leicht nach auswärts gedrehte Pfoten mit mindestens sechs Zehen, wovon fünf effektiv auftreten, also den Hund abstützen sollen. Acht Ballen an jeder Pfote. Anatomisch besteht der Daumen-Komplex aus einer zusammengewachsenen dreiteiligen und einer zweiteiligen Zehe mit dazugehörendem Sehnen- und Muskel-Apparat. Er verleiht der Pfote ein sehr kräftiges Aussehen. |
Hinterhand |
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Allgemeines |
Die Stellung der Hinterläufe ist etwas eng. | |
Oberschenkel |
Kräftig und muskulös. | |
Unterschenkel |
Kräftig und muskulös. | |
Knie |
Mässig gewinkelt. | |
Hinterpfoten |
Ovale, leicht nach auswärts gedrehte Pfoten mit mindestens sechs Zehen, wovon vier effektiv auftreten, also den Hund abstützen sollen. Sieben Fussballen, an jeder Pfote. Der mittlere Ballen, der grösste, ist mit den zwei inneren Ballen zusammengewachsen. Wenn der Hund normal auf ebener Fläche steht, wird das Gewicht des Körpers normal auf allen Zehenballen verteilt. |
Gangwerk |
Leicht und federnd. Die Bewegung der Vorderläufe mit einer Drehung nach aussen und die etwas enge Stellung der Hinterhand sind für die Rasse charakteristisch. |
Coat |
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Haar |
Dichtes und rauhes Deckhaar. Weiche Unterwolle. Das Haar ist kurz am Kopf und an den Vorderseiten der Läufe. Reichere Behaarung am Hals und an den Schenkel-Rückseiten. Dichte Behaarung der Rute, jedoch keine Fahne. | |
Farbe |
Immer in Kombination mit weiss, rotbraun bis fahlbraun mit mehr oder minder disseminierten schwarzen Haarspitzen, schwarz oder grau, alle mit weissen Abzeichen, oder weiss mit dunklen Abzeichen. Erwachsene Hunde weisen im Deckhaar üblicherweise mehr schwarze Haarspitzen auf als Junghunde. |
Grösse und gewicht |
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Widerristhöhe |
Rüden 35 cm bis 38 cm, Hündinnen 32 cm bis 35 cm. | |
Gewicht |
Rüden ca. 7 kg, Hündinnen ca. 6 kg. |
Fehler |
• Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen. • Fehler sollten nach Grad der Schwere aufgenommen werden. |
Disqualifizierende fehler |
Aggressive oder übermässig ängstlich Hunde. |
NB : |
• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden. • Die in starker Ausprägung oder gehäuft vorkommenden oben angeführten Fehler sind ausschließend. • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden. |
Bibliografie |
http://www.fci.be/ |