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Portugiesischer Vorstehhund |
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FCI-Standard Nº 187 |
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Ursprung |
Portugal | |
Übersetzung |
Francis Vandersteen | |
Gruppe |
Gruppe 7 Vorstehhunde | |
Sektion |
Sektion 1.1 Kontinentale Vorstehhunde, typ braque | |
Arbeitsprüfung |
Mit Arbeitsprüfung | |
Endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI |
Mittwoch 13 Juli 1955 | |
Publikation des gültigen offiziellen Standards |
Dienstag 04 November 2008 | |
Letzten Aktualisierung |
Donnerstag 11 August 2016 | |
En français, cette race se dit |
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Chien d'arrêt portugais |
In English, this breed is said |
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Portuguese Pointing Dog |
En español, esta raza se dice |
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Perdiguero Portugués |
In het Nederlands, wordt dit ras gezegd |
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Portugese Pointer |
In seinem Herkunftsland heißt er |
Perdigueiro Português |
Verwendung |
Jagdhund. |
Kurzer geschichtlicher abriss |
Eine bestimmte Abstammung als gesichert vorzugeben, wäre riskant, denn seine Herkunft ist z. Zt. noch unbekannt. So wäre dies allenfalls eine hypothetische Behauptung, die sich nicht auf unbezweifelbare Tatsachen stützen könnte, da die nötigen Beweise fehlen. Möglicherweise stammt er aus dem Orient; das Vorhandensein von Vorstehhunden auf der Iberischen Halbinsel reicht bis in sehr ferne Epochen zurück; ihr Vorkommen in Portugal scheint mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit seit den letzten Jahrzehnten des 14.Jahrhunderts als belegt. Wenn dem so wäre, so dürfte man annehmen, dass sich im Laufe der Zeit und unter verschiedenartigen Einflüssen die Veränderungen, denen das ursprüngliche Tier unterlegen war, so gefestigt haben, dass man den Portugiesischen oder nationalen Vorstehhund als einheimischen Hund betrachten darf, der durch Besonderheiten in Morphologie, Dynamik und Psyche eine perfekt bestimmte, eigenständige Rasse darstellt. Der Portugiesische Vorstehhund lebt über das gesamte Gebiet des Mutterlandes verstreut; in größerer Zahl findet man ihn jedoch in den Städten, wo Sankt Hubertus eine größere Anhängerschaft besitzt. |
Allgemeines erscheinungsbild |
Hund vom Typ "Braque", der mit seinen mittleren Proportionen eine harmonische Gesamterscheinung bietet; Gestalt und Körperbau sind kräftig, gepaart mit einer großen Geschmeidigkeit in den Bewegungen. |
Wichtige proportionen |
Der Körper ist viereckig oder fast viereckig. Der Bericht gibt an/Schnauze ist von 6:4; Höhe am Widerrist/Bauchspeckhöhe 2:1. |
Verhalten / charakter (wesen) |
Außerordentlich zärtlicher, sehr unterwürfiger Hund, der manchmal zudringlich oder unangenehm werden kann, wenn er in Ermangelung einer Erziehung weder Gesten noch gesprochenen Anweisungen gehorcht. Er ist ziemlich verträglich, manchmal aber etwas ungestüm gegenüber seinesgleichen. Insgesamt gewährt er ein anmutiges Gesamtbild von ruhigem, aber aufgewecktem Wesen und interessanter Ausdrucksfähigkeit. |
Kopf |
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Oberkopf |
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Kopf |
Seine Größe steht in Proportion zum Körper, seine Form jedoch lässt uns seine Dimensionen bei der Betrachtung des gesamten Hundes größer erscheinen; er ist ein wenig dick, aber weder knochig noch fleischig; er muss von einer losen und feinen Haut bedeckt sein, die keine Falten bildet; falls Falten vorhanden sind, dürfen diese keines- falls ausgeprägt sein. Von vorn gesehen zeigt sich der Kopf quadratisch, von der Seite betrachtet geradlinig. Der Kopf ist gut aufgesetzt und gut mit dem Hals verbunden, was ihm fließende, ja stolze Bewegungen ermöglicht. Der Kopf ist wohlgestaltet und von harmonischen Proportionen; er zeigt von vorne betrachtet entlang einer Ideallinie auf Höhe der inneren Augenwinkel eine sehr deutliche Trennung von Nasenrücken und Stirnregion. | |
Schädel |
Von vorne betrachtet ist die Stirn nahezu flach, hoch, breit und symmetrisch; in der Seitenansicht ist der Schädel leicht gewölbt; der Hinterhaupthöcker ist kaum wahrnehmbar. | |
Stop |
Er ist deutlich erkennbar (der Winkel Schädel/Fang liegt bei 100°); seine Entfernung zum Hinterhaupt und zur Fangspitze ist ungleich; er liegt näher bei der Fangspitze. |
Facial region |
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Nasenschwamm |
Zusammen mit dem Nasenrücken und der Oberlefze formt er ein perfektes Rechteck; die Nasenflügel sind gut gebaut, zeigen eine bemerkenswerte Größe und eine weite Öffnung; bei gämsfarbenen oder zu gämsfarben tendierenden Hunden muss der Nasenschwamm schwarz sein; er muss vorzugsweise hell- oder dunkelkastanienbraun pigmentiert sein, wenn die Haarkleidfarbe des Hundes braun ist. Aber der Farbton der Nase ist heller als der des Haarkleides. | |
Fang |
Nasenrücken gerade und über die ganze Länge von passender Breite. Er muss sich gut vom Gesicht abheben und auf der ganzen Länge eine platte Oberseite aufweisen. | |
Lefzen |
Mundspalte mittellang; die Schleimhäute sind unregelmäßig pigmentiert; bei gut geschlossenem Fang überdeckt die ohne Übermaß hängende Oberlefze die untere; sie ist wenig fleischig, erscheint quadratisch, natürlich und faltenfrei herabfallend; mit der Unterlefze vereinigt sie sich in einem schlaff gefalteten Lefzenwinkel; dadurch erscheint der Lefzenschluss ein wenig herabhängend. | |
Kiefer / Zähne |
Das Gebiss muss, was die Stellung, die Konstitution, die Form und die Entwicklung der Zähne angeht, immer normal sein, damit, wenn der Hund den Fang schließt, die Kiefer einander völlig gegenüberstehen, gut ausgerichtet sind und eine normale Entwicklung aufweisen. | |
Wangen |
Parallelen. Die Falte am hinteren Teil des commissure labial ist wenig sichtbar; Region gut gefüllte Ohrspeicheldrüse. | |
Augen |
Blick gerade nach vorne gerichtet; Augen vollständig gleich groß und symmetrisch; kastanienbraun in verschiedenen Nuancen, vorzugsweise aber dunkel; oval, horizontal, weder eingesunken noch hervortretend; sie füllen die Augenhöhle gut aus; sie besitzen dünne, gut geöffnete, frei bewegliche und gut schließende Lider; je nach Farbe des Nasenschwammes sind die Lidränder schwarz oder braun pigmentiert. Der Blick ist lebhaft und beim erwachsenen Hund sehr ausdruckstark; die Augenbrauenbogen stehen hervor, jedoch nicht so übertrieben, dass der Kopf knochig erscheint. | |
Ohren |
Der mittellange Behang (Länge 15 cm bei einer Breite von 11 cm) muss dünn, weich und von feinem, dichtem und kurzem Haar bedeckt sein. Er ist am Ansatz viel breiter als an seinem Ende, etwa im Verhältnis 1 zu 2,5; das Ende ist abgerundet; die Form der Muschel ist einem Dreieck mit breiterer Basis ähnlich; die Lappen fallen herab; ihre Oberfläche ist nahezu glatt; sie sind hoch angesetzt und fallen parallel zueinander herab; auf der Außenseite zeigen sie beim aufmerksamen Hund eine oder zwei kleine, nie sehr ausgeprägte Längsfurchen unterschiedlicher Breite und Tiefe. |
Hals |
Gerade; im oberen Drittel leicht gewölbt; nicht sehr dick; eher länglich; unten mit kurzer Wamme; der Hals muss sich harmonisch in den Kopf fügen und dabei eine Neigung von etwa 90° aufweisen; mit dem Thorax verschmilzt er ohne merklichen Übergang, sodass beide eine harmonische und vollkommene Einheit bilden. |
Körper |
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Obere Profillinie |
Geradlinig ergibt sich leicht aus dem Walm in Richtung des Widerrists. | |
Widerrist |
Nicht sehr hoch und ein wenig bepackt. | |
Rücken |
Kurz, breit, gerade und völlig horizontal; ohne sichtbaren Übergang in die Lendenregion übergehend. | |
Lenden |
Kurz, recht breit, stark bemuskelt, leicht gewölbt und gut in die Kruppe gefügt. | |
Kruppe |
Harmonisch gebaut; ihre Breite steht in gutem Verhältnis zur Lendenregion. Ihre Achse verläuft schwach geneigt, was sie leicht abfallen lässt. | |
Brust |
Tief und breit, was auf einen geräumigen Brustkasten hinweist, der mehr in die Tiefe und Länge entwickelt ist als in die Breite; er muss bis zum Ellenbogen hinabreichen; der Brustkasten wird von im oberen Bereich ausgeprägt gewölbten und bemerkenswert breiten Rippen umgrenzt, die den Brustkasten sowohl bezüglich Umfang als auch im Querschnitt in Form eines normalen Pferdehufeisens (für Vorderhuf) umfassen, dessen Seitenteile unten zusammenkommen. | |
Untere Profillinie und Bauch |
Die Linie, die der Unterseite des Brustkastens bis zum Hinterleib folgt und jenen mit den hinteren Gliedmaßen verbindet, ist nach hinten bemerkenswert schräg. Sie folgt dabei dem natürlichen Umriss des hinteren Brustkastens und verleiht so, zusammen mit der Linie, die den Rumpf im oberen Teil umschreibt, der Körperform eine gewisse Eleganz, zu der ein Bauch mittleren Volumens ebenso beiträgt wie die kurze Entfernung zwischen Hüfte und letzter Rippe; dies lässt die Flanke kurz und voll erscheinen. |
Rute |
In der Regel wird das hintere Drittel kupiert; die unkupierte Rute darf nicht über das Sprunggelenk hinausreichen, vorzugsweise erreicht sie es nicht; sie ist gerade; vorzugsweise mittelhoch angesetzt; sie ist am Ansatz dick und verjüngt sich allmählich, jedoch nicht zu stark, zum Ende hin; gut angesetzt und gut gewachsen verlängert sie die Mittellinie der Kruppe in vollkommener Weise; die Rutenlinie soll so verlaufen, dass sie die Eleganz der Körpersilhouette vervollkommt oder vielleicht sogar unterstreicht; in Ruhe zeigt der Hund eine entlang der Gliedmaßen natürlich herabhängende, nie jedoch zwischen den Läufen getragene Rute; in der Bewegung hebt sich die Rute bis zur Horizontalen oder ein wenig darüber, nie jedoch bis zur Vertikalen oder zur Sichel gebogen; die Dynamik des Hundes zeigt sich bei der Jagd in seitlichen, mit der Fortbewegung synchronen Schlägen der Rute oder des Stummels. |
Gliedmassen |
Vorderhand |
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Allgemeines |
Von Lot gesehen von Seite; vollkommen parallel zur Mittelachse des Körpers. Gesehen von Profil, von Lot, die einen Eindruck großer Stabilität, der Unterstützung und eine natürliche Bewegungseinrichtung geben. | |
Schultern |
Lang; gleichmäßig geneigt; gut gestellt und etwas beladen. | |
Oberarm |
Wie die Schulter am Körper anliegend; seine Länge muss im Verhältnis zur Entfernung zwischen Widerrist und Schultergelenk, seine Schräge im Verhältnis zur Neigung der Schulter stehen. | |
Ellenbogen |
Vom Brustkasten durch die Achselhöhle abgesetzt; gut gebaut und tief, im Verhältnis zur Brust weder aus- noch eindrehend. | |
Unterarm |
Vom Körper abgesetzt; lang, gerade und, unter dem Gesichtspunkt der Statik betrachtet, sowohl in der Vorder- wie in der Seitenansicht praktisch senkrecht zum Boden. | |
Vorderfusswurzelgelenk |
Sie verlängert perfekt den Unterarm. | |
Vordermittelfuss |
Breit, leicht geneigt und von passender Länge. |
Hinterhand |
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Allgemeines |
Von Lot gesehen von hinter und von Profil und vollkommen parallelen zur Mittelachse des Körpers. | |
Oberschenkel |
Vorzugsweise lang, breit, muskulös. Hinterbacke vom Rutenansatz bis zur Achillessehne beschreibt sie eine mehr oder weniger stark betonte Kurve; ihre Länge hängt vom Verhältnis zwischen Länge und Neigung des Oberschenkels ab; vorzugsweise ist sie lang und ein wenig plastisch hervortretend. | |
Unterschenkel |
Gut ausgerichtet; seine Länge ist zu der des Oberschenkels proportional; seine Schräge muss im Verhältnis zur Neigung der Kruppe stehen. | |
Knie |
Leicht unterständig, aber nicht zu weit vom Hinterleib entfernt; tritt leicht hervor und ist etwas nach auben gedreht. | |
Hintermittelfuss |
Kurz, senkrecht, nahezu zylindrisch, gleichmäßig dick und trocken. Die Gelenke müssen in Breite und Stärke offensichtlich gut entwickelt sein und eine ungehinderte, ausgreifende Fortbewegung ermöglichen. Die Ausrichtung der knöchernen Segmente korreliert mit der knöchernen Basis der angrenzenden Regionen; zusammen bilden sie unterschiedliche Öffnungswinkel, deren Ausprägung nie die Gleichmäßigkeit der Gangarten behindern darf. | |
Sprunggelenk |
Normal gewinkelt und gut angesetzt; das Sprunggelenk muss gut gebaut sein, breit und stark. |
Pfoten |
Sie müssen der Gliedmaßenlänge und der Korpulenz des Hundes angemessen sein; sie müssen eher rund als länglich sein, ohne jedoch der Katzenpfote zu ähneln. Die gut geformten, eng aneinanderliegenden Zehen tragen zur Solidität beim Auftreten und zur Gleichmäßigkeit der Gesamterscheinung der Pfoten bei. Die dicken, gut entwickelten und voneinander getrennten Ballen sind von einer schwärzlichen Epidermis überzogen, welche für den Gebrauch des Hundes hinreichend rau, hart und widerstandsfähig ist. Die Krallen sind gut eingebettet, bemerkenswert hart und vorzugsweise schwarz. |
Gangwerk |
Normaler Bewegungsablauf. Bei der Arbeit ist der Trab die typische Fortbewegung: weit ausholend, fließend und rhythmisch, wobei die Gliedmaßen gut angehoben und die beiden rechts und links diagonalen Läufe rhythmisch abwechselnd aufgesetzt werden: im ersten Takt der rechte Vorderlauf und der linke Hinterlauf, während die anderen Läufe noch in der Schwebe bleiben; im zweiten werden der linke Vorderlauf und der rechte Hinterlauf aufgesetzt, während die anderen in der Schwebe sind. |
Coat |
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Haar |
Das Haar muss kurz, kräftig, gut anliegend, nicht zu weich und dicht sein; es verteilt sich natürlich und nahezu gleichmäßig über den gesamten Körper, außer in den Achselhöhlen, den Leistenbeugen, in der Analgegend und um die Geschlechtsteile herum, wo es schütter und weicher ist; am Kopf, besonders am Behang, wird das Haar kurz und fein und fasst sich sehr weich an, vor allem an letzterem, der wie mit Samt ausgekleidet ist. Keine Unterwolle vorhanden. | |
Farbe |
Gelb und Braun, einfarbig oder mit weißen Flecken. |
Grösse und gewicht |
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Widerristhöhe |
Rüden 56 cm, Hündinnen 52 cm. Es besteht eine Toleranz von 4 cm nach oben und nach unten. | |
Gewicht |
Das durchschnittliche Gewicht eines erwachsenen Rüden in gutem Allgemeinzustand beträgt im Mittel 23,5 kg (20-27 kg), das einer erwachsenen Hündin ungefähr 19 kg (16-22 kg). |
Fehler |
• Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen. • Fehler sollten nach Grad der Schwere aufgenommen werden. |
Allgemeine Fehler |
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Schwere fehler |
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Disqualifizierende fehler |
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NB : |
• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden. • Die in starker Ausprägung oder gehäuft vorkommenden oben angeführten Fehler sind ausschließend. • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden. |
Bibliografie |
https://www.fci.be/ |